1. November 2024
„Côte de Beaune“ Special Edition #1 Côte d'Or 2019
Die Côte de Beaune bildet den südlichen Teil der Côte d'Or und erstreckt sich von Ladoix-Serrigny bis nach Dezize-les-Maranges. Bekannt für komplexe, langlebige Rotweine aus Pinot Noir wie auch elegante und feingliedrige Weißweine aus Chardonnay, ist die Region ein Zentrum der Burgunder-Weinkultur und Heimat einiger der weltweit renommiertesten Weinlagen und Weingüter.
Geologie und Terroir
Die Côte de Beaune profitiert von kalkhaltigen Böden, die für Pinot Noir ideale Bedingungen bieten. Der Hangzug entlang der Côte sorgt für exzellente Sonneneinstrahlung und eine gute Drainage, wobei Ton- und Kalksteinformationen aus der Jurazeit die Böden prägen. Diese Hanglagen und die Nähe zur Saône-Ebene tragen zudem zur Bildung eines einzigartigen Mikroklimas bei, das ideal für die Reifung der Reben ist und sowohl dem Pinot Noir als auch dem Chardonnay vielschichtige, Terroirbetonte Aromen verleiht. Die mineralreiche Struktur verleiht den Rotweinen eine besondere Eleganz und Finesse, während die Unterschiede in der Bodenbeschaffenheit die Nuancen zwischen den einzelnen Gemeinden hervorheben.
Appellationen und Village-Lagen
In der Côte de Beaune gibt es zahlreiche bekannte Appellationen, die herausragende Rotweine produzieren. Besonders bemerkenswert sind die Gemeinden Ladoix, Aloxe-Corton, Pommard, Volnay, Auxey-Duresses und Chassagne-Montrachet. Weiters ist die Côte de Beaune für ihre berühmten Weißweine aus den Dörfern Montrachet, Meursault und Chassagne-Montrachet bekannt. Grand Crus wie Corton und Corton-Charlemagne verleihen der Region zusätzlichen Glanz und werden besonders für ihre Komplexität und Lagerfähigkeit innerhalb der Weinwelt geschätzt.
Klima: Unterschiede zwischen Côte de Beaune und Côte de Nuits
Das Klima in der Côte de Beaune ist kontinental geprägt, doch im Vergleich zur Côte de Nuits sind die Wetterbedingungen hier milder und ausgeglichener, insbesondere während der Reifephase. Die Côte de Beaune profitiert von deutlich mehr Sonnenstunden und einer etwas höheren Durchschnittstemperatur, was die Reifung der Pinot-Noir-Trauben begünstigt und zu weniger intensiven aber dafür oft eleganteren Tanninen führt. Die südliche Lage sorgt dafür, dass die Trauben hier meist etwas früher reifen, was bei Pinot Noir zu einer weicheren, zugänglicheren Tanninstruktur führt. Trotzdem bleibt das Klima herausfordernd: Frühjahrsfröste und Hagelstürme stellen regelmäßig Risiken dar, die sowohl Ertrag als auch Qualität beeinflussen können. Dies wirkt sich auch auf die Stilistik der Weine aus, die in der Regel fruchtiger und weicher sind als die strukturierten, oft kraftvolleren Weine der Côte de Nuits.
Weinbereitung
In der Weinbereitung zeigen sich ebenfalls Unterschiede zwischen der Côte de Beaune und der Côte de Nuits. Die Winzer der Côte de Beaune tendieren dazu, die Weine auf eine betonte Eleganz und Fruchtaromatik hin auszubauen, während in der Côte de Nuits meist eine stärkere Struktur und Tanninbetonung angestrebt wird. Auch die Dauer der Maischestandzeit ist in der Côte de Beaune oftmals kürzer, um weniger kräftige, aber dennoch aromatisch komplexe Weine zu erhalten. Der Fassausbau wird häufig so gestaltet, dass die fruchtigen und mineralischen Aspekte der Weine im Vordergrund stehen, oft mit einem geringeren Anteil neuer Eiche als in der Côte de Nuits. Ganztraubenvergärung ist in der Côte de Beaune seltener als in der Côte de Nuits; stattdessen setzen viele Winzer auf entstielte Trauben, was zu weicheren Tanninen und einem fruchtigeren Profil führt. Die Kellertechnik in der Côte de Beaune reflektiert somit den Wunsch, die Weine zugänglicher und sanfter zu gestalten, was dazu führt, dass diese oft früher getrunken werden können als die lagerfähigeren Weine der Côte de Nuits.
Wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung
Im Vergleich zur Côte de Nuits, die für ihre Grand Crus in der Weinwelt einen fast mythischen Status besitzt, ist die Côte de Beaune wirtschaftlich und kulturell vielseitiger und weniger stark auf Exklusivität und Prestige fokussiert. Hier stehen größere Produktionsmengen und eine breite Vielfalt an Weinen im Vordergrund, darunter auch die weißen Grand Crus, die im Gegensatz zur Côte de Nuits hauptsächlich von der Chardonnay-Rebe geprägt sind. Die Weine der Côte de Beaune, insbesondere aus Orten wie Pommard und Volnay, werden international geschätzt wobei das, Preisniveau oft unter dem der Spitzenlagen der Côte de Nuits bleibt, was sie für Weinliebhaber zugänglicher macht.
Bottle #1
Ladoix
Les Madonnes
Vieille Vigne 2019
Domaine Cachat-Ocquidant
Ladoix
Ladoix, das nördlichste Dorf der Côte de Beaune, grenzt an die berühmten Corton-Hügel. Die Weine zeichnen sich durch eine feine, mineralische Struktur und ein intensives Fruchtaroma aus. Während der Fokus auf den Rotweinen liegt, zeigen die Weine von Ladoix eine bemerkenswerte Frische und Präzision, woduch sie sich von den kräftigeren Weinen der südlichen Nachbarn abheben. Die besten Lagen profitieren hier von kargen Kalksteinböden und einer idealen Hangneigung, die das Reifepotenzial fördern.
Bottle #2
Aloxe-Corton
2019
Domaine Marius Delarche
Aloxe-Corton
Aloxe-Corton ist der Ursprung einiger der berühmtesten Rotweine der Côte de Beaune. Aloxe-Corton ist besonders bekannt für die Grand-Cru-Lagen auf dem Corton-Hügel, die einzigen Grand Crus der Côte de Beaune für Rotweine. Corton und Corton-Bressandes sind eine der bekanntesten Weinlagen und liefern kraftvolle, tief strukturierte Weine mit ausgeprägten Aromen von dunklen Beeren, Trüffel und einer feinen mineralischen Note. Diese Weine besitzen ein hohes Lagerpotenzial und entwickeln mit zunehmendem Alter komplexe, erdige Nuancen. Aloxe-Corton-Weine sind für ihre robuste Struktur und Dichte bekannt und zählen zu den langlebigsten Rotweinen der Côte de Beaune.
Bottle #3
Pommard
2019
Domaine François Mikulski
Pommard
Pommard ist eine der bekanntesten Rotwein-Appellationen der Côte de Beaune und erzeugt kraftvolle, Tanninreiche Weine mit maskulin geprägtem Charakter. Die Weine sind oft dunkler und dichter als die Weine der Nachbardörfer und präsentieren Aromen von Schwarzkirschen, Zwetschgen, Unterholz, nasses Laub und gelegentlich Anklänge von Leder und Gewürzen. Pommard wird für seine robusten Weine geschätzt, die gut altern und mit der Zeit eine komplexe, tiefgründige Struktur entwickeln.
Bottle #4
Volnay
2019
Caroline Parent
Volnay
Volnay bietet einen Kontrast zu den kräftigen Weinen von Pommard. Die Weine aus Volnay sind für ihre Eleganz, Finesse und oft floralen Aromen bekannt. Sie zeigen eine duftige Palette von roten Früchten, Veilchen und Rosen, begleitet von einer feinen, seidigen Tanninstruktur. Volnay-Weine sind in der Regel früher zugänglich, können aber mit zunehmendem Alter beeindruckende Tiefe und Komplexität entwickeln.
Bottle #5
Auxey-Duresses
2019
Agnès Paquet
Auxey-Duresses
Auxey-Duresses ist eine kleinere, weniger bekannte Appellation, die oft unterschätzt wird. Die Rotweine aus Auxey-Duresses sind in der Jugend oft rustikal, entwickeln jedoch mit etwas Lagerung eine elegante Balance und einen unverkennbar erdigen Charakter. Die Weine zeigen Aromen von roten Früchten, Wald und Unterholz, begleitet von einer komplexen Tanninstruktur, die sie ideal für die Alterung macht. Auxey-Duresses bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und wird zunehmend von Liebhabern entdeckt, die authentische und Terroirgetriebene Rotweine suchen.
Bottle #6
Chassagne-Montrachet
Vieilles Vignes
2019
Domaine Bruno Colin
Chassagne-Montrachet
Chassagne-Montrachet ist vor allem für seine weißen Grand Crus bekannk, jedoch werden dort auch Rotweine produziert, die durch Kraft und Würze bestechen. Darüber hinaus bestechen diese Rotwein mit Aromen von roten Früchten, oft begleitet von einem erdigen und mineralischen Unterton, der den einzigartigen Charakter des Terroirs widerspiegelt. Die Rotweine Chassagne-Montrachets sind in ihrer Charakteristik vollmundiger und dichter, bieten jedoch auch eine elegante Struktur, die sich mit der Zeit verfeinert.
Der 2019er Jahrgang
Der Jahrgang 2019 wird in der Côte de Beaune für Rotweine als besonders gelungen angesehen, da er Konzentration, Eleganz und Reife vereint. Trotz der im Sommer hohen Temperaruten zeigen die Weine eine hervorragende Balance aus Frische und Fruchtintensität.
Die Rotweine glänzen mit reifes, dichten Aromen, allen voran mit roten Früchten wie Kirschen, Himbeeren und dunklen Beeren. In vielen Lagen findet man außerdem blumige und würzige Noten, die typisch für die Region sind und daruch die Komplexität der Weine unterstreichen.
Die Tannine sind reif und gut eingebunden, was den Weinen eine seidige, elegante Textur verleiht. Die Weine aus Volnay und Pommard zeichnen sich durch eine feine, harmonische Struktur aus, die Tiefe und Alterungsfähigkeit verspricht. Obwohl 2019 ein warmer Jahrgang war, ist die Säure lebendig und zeigt sich für die Frische und Balance der Weine verantwortlich. Die kühlen Nächte haben dazu beigetragen, die natürliche Säure zu bewahren und die Weine elegant zu halten. Dank der intensiven Frucht, der reifen Tannine und der ausgeglichenen Struktur werden die Weine aus dem Jahr 2019 eine lange Lebensdauer haben.
Insgesamt zeigt sich 2019 in der Côte de Beaune als Jahrgang, der sowohl die Fülle als auch die Eleganz und Frische eines warmen Jahres bewahrt hat, die für die Region typisch sind.