14. Dezember 2023

Tempting Thermenregion

Die Thermenregion ist eine Ecke in der österreichischen Weinwelt, die (noch) nicht alle am Schirm haben. Genau dort findet man einige österreichische autochthone Rebsorten, die ausschließlich hier anzutreffen sind. Eine Schatzkiste für alle Weinliebhaber, die auf der Suche nach Herkunft und Authentizität sind.

Die Thermenregion liegt ziemlich genau am 48. Breitengrad, genauso wie das famose Burgundergebiet Chablis. Im nördlichen Teil der Thermenregion findet man einen hohen Anteil von Muschelkalk. Im Süden der Region findet man, wie etwa im Steinfeld, Kalkschotterflächen. Durch langsame Verwitterung entstanden hier auch Schwarzerde-Böden mit hohem Kalkgehalt.

Einige der Rebsorten sind einzigartig in Österreich und nur hier anzutreffen, wie der Rotgipfler, eine Kreuzung aus Traminer und Rotem Veltliner. Der Zierfandler ist eine weitere Rarität und leitet sich vom Roten Veltliner ab. Bei den roten Sorten stechen St. Laurent und Pinot Noir hervor. Der St. Laurent gehört zur großen Burgunderfamilie – das Synonym Pinot St. Laurent weist darauf hin. Der Pinot Noir entstand aus einer natürlichen Kreuzung von Schwarzriesling und Traminer und bringt grandiose Vertreter hervor.

Eine Region, die es zu entdecken gilt

Die Thermenregion ist eine Ecke in der österreichischen Weinwelt, die (noch) nicht alle am Schirm haben. Genau dort findet man einige österreichische autochthone Rebsorten, die ausschließlich hier anzutreffen sind. Eine Schatzkiste für alle Weinliebhaber, die auf der Suche nach Herkunft und Authentizität sind. Zierfandler und Rotgipfler fliegen leider hierzulande noch oft unter Radar, obwohl es sich dabei um genau diese Trauben- und Herkunftsschätze handelt, die in der Welt des Weines gesucht werden und eine absolute Renaissance erleben.    

Die Thermenregion kann auf einige Jahrhunderte in der Geschichte zurückblicken und war bereits im Mittelalter für seine Weine bekannt. Vor ein paar Jahrzehnten waren die Gumpoldskirchner oder Vöslauer Weine schon Markennamen und somit weithin bekannt und begehrt. Geht es doch heute auch wieder back „to the roots“, wenn wir über Gebietsweine oder eben Ortsweine reden und diskutieren.

 

Bottle #1

Zierfandler

Ried Otzler

2021

Lorenz Alphart

Gleicher Breitengrad wie das nördliche Burgund

1985 wurden die beiden Weinbaugebiete Gumpoldskirchen und Bad Vöslau zur heutigen Thermenregion vereint. Das Gebiet hat verschwindende 2.181 Hektar Rebfläche in der Welt des Weines, davon entfallen lediglich 60 Hektar auf den Zierfandler und nur etwas mehr als 110 Hektar auf den Rotgipfler. Im Vergleich gibt es von der weltweit am häufigsten gepflanzten weißen Rebsorte Chardonnay allein 1.930 Hektar in Österreich. Knapp 200.000 Hektar – Tendenz steigend – sind es weltweit.

David gegen Goliath sozusagen? Eher nein, denn Herkunft, Authentizität und Geschichte gepaart mit einem fast unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis siegt hier sowieso. Die Thermenregion liegt ziemlich genau am 48. Breitengrad, genauso wie das famose Burgundergebiet Chablis. Wir reden hier also von einem kühlen Klima und  einer kühleren Ecke des Weinbaus.

Bottle #2

Rotgipfler

Ried Tagelsteiner

2016

Schneider

Bottle #3

Rotgipfler

Ried Student

2020

Gebeshuber

Eins und Eins ist gleich Drei

Die Thermenregion besteht aus einem nördlichen und einem südlichen Bereich. Während der nördliche Teil eine Stufe des niederösterreichischen Alpenostrandes darstellt, öffnet sich das Gebiet gegen Süden hin als ebenes bis sanft geneigtes Gelände des Wiener Beckens. Damit einhergehen sowohl klimatische als auch geologische Unterschiede. Vom Boden her befindet sich die Thermenregion an einer geologischen Bruchlinie am nördlichen Rand der Kalkalpen. Vor knapp 20 Millionen Jahren wurde das Wiener Becken überflutet, welches man in den versteinerten, kalkreichen Resten von Muscheln, Schnecken & Co. innerhalb der Weingärten wiederfindet.

Im nördlichen Teil der Thermenregion findet man dadurch einen hohen Anteil an Muschelkalk. Im Süden der Thermenregion findet man, wie etwa im Steinfeld, Kalkschotterflächen. Durch langsame Verwitterung entstanden hier auch Schwarzerde-Böden mit hohem Kalkgehalt, diese sind wiederum optimal für den St. Laurent.

Nicht von ungefähr sind im nördlichen Teil mehr Weißweinreben und im südlichen Teil mehr Rotweinreben zu finden.

Bottle #4

Gemischter Satz

18Ar

2022

Antrag & Reither

Die weißen Traubenschätze der Thermenregion

Zwei große grenzgeniale österreichische weiße Rebsorten gedeihen in der Thermenregion, der Rotgipfler und der noch unbekanntere Zierfandler.

Der Rotgipfler ist eine Kreuzung aus Traminer und Rotem Veltliner. - Kleiner Nerd-Fact: in der Verwandtschaft des Rotgipflers ist auch der Weißgipfler alias Grüner Veltliner zu finden. Charakteristisch für den roten Veltliner sind die rötlich-bronzierten Triebspitzen der Rebe. Die Sortenspezialität ist eigentlich nur in der Thermenregion anzutreffen - kalkhaltiger Untergrund und ein mildes, kühles Klima sind die optimalen Bedingungen. Exotische Fruchtaromen treffen auf elegante Säure mit großem Reifepotential.

Der Zierfandler ist eine weitere Rarität und ein österreichischer, autochthoner Schatz, der sich vom Roten Veltliner ableitet – der zweite Elternteil ist unbekannt, könnte aber aus der Traminerfamilie stammen. Das Synonym „Spätrot“ verweist auf die spät reifenden Trauben, die sich an der Sonnenseite rötlich färben. Zierfandler benötigt die besten Lagen mit leichten Böden, da er frostempfindlich und anfällig für Botrytis ist. Die Weine können mitunter auf der vollmundigeren Seite sein und haben eine einzigartige Aromatik zwischen Trockenfrüchten und Wiesenblumen. Weiters typisch ist eine leicht animierende Bitternote am Gaumen.

Bottle #5

St. Laurent

Ried Holzspur Reserve

2020

Johann Gisperg

Die roten Traubenschätze der Thermenregion

Die hochwertige Sorte St. Laurent gehört zur großen Burgunderfamilie – das Synonym Pinot St. Laurent weist auf einen Burgunder-Sämling hin. Seit mehreren Jahren erlebt sie eine verdiente und erwünschte Renaissance in allen Weinbaugebieten. St. Laurent ist frostempfindlich sowie unsicher im Ertrag. Er benötigt gute, frühe Lagen und liebt kalkhaltige, leichte und fast karge Böden, wie sie im Süden der Thermenregion zu finden sind. St. Laurent ist grundsätzlich elegant und finessenreich, niemals mächtig. Typisch sind Aromen nach Weichseln, mitunter auch nach dunklen Beeren, sowie eine feine Tanninstruktur.

Der Pinot Noir entstand aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Schwarzriesling und Traminer. Pinot Noir benötigt frühe und gute Lagen, da er anfällig für Botrytis und Chlorose ist. Er bevorzugt tiefgründige, warme Böden mit guter Wasserversorgung. Typisch für Pinot Noir aus der Thermenregion ist die rotbeerige Frucht und der feingliedrige Körper. Das Aroma verfügt über eine ausgeprägte Vielschichtigkeit. Charakteristisch sind neben den roten Beeren, Kirschen, Walderdbeeren, Orangenzesten und florale Aromen.

Bottle #6

Pinot Noir

Ried Kästenbaum

2016

Johanneshof-Reinisch

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